Der österreichsiche Kabarettist Josef Hader ist einer der profiliertesten Satiriker der Gegenwart. Seine geistreichen Analysen sind exakt formulierte Gesellschaftskritik. Mit Mitteln der Zuspitzung und des schwarzen Humors gelingt es Hader, Mißstände aufzuzeigen, ohne dabei oberlehrerhaft zu wirken. Denn er verzichtet darauf, plump mit dem Finger auf die anderen zu zeigen: seine Bühnenfiguren tragen seinen eigenen Namen und konstruieren somit Situationen, in denen die Politik im Privaten sichtbar wird. Josef Hader charakterisiert seine Methode so:
»Einfach jeden Scheiß raushauen«
Josef Hader
Dabei zeigt der Autor Hader Abgründe auf, in denen sich individuelle und kollektive Themen wie Geschichtsvergessenheit, Ignoranz und Verlogenheit spiegeln. Sein Bühnenprogramm ist auch Abrechnung mit der 68er Generation, die nun am Ende des Arbeitslebens steht und das Credo dieses Blogs personifiziert: „Für uns wird’s noch reichen.“ Im Rahmen der Sendereihe „Sternstunde Philosophie“ des Schweizer Fernsehens SRF nimmt Hader Stellung zu Themen wie Selbstentblößung der politischen Linken, Applaus von der falschen Seite und der omnipräsenten Frage, was man denn noch oder nicht mehr sagen darf: